Neuronale Mechanismen der subjektiven Wahrnehmung
Untersuchung des Zusammenspiels der Sinnesorgane und kognitiver Einflüsse
Projektleitung: Dr.rer.nat. Natalia Zaretskaya
Team: Ana Arsenovic, MSc.; Adam Coates, MSc. & Marilena Wilding, BSc., MSc
Unsere subjektive Erfahrung der Außenwelt ergibt sich durch ein Zusammenspiel zwischen den Informationen, die unsere Sinnesorgane liefern, und kognitiven Einflüssen wie unserem Wissen und unseren Erfahrungen, unseren Verhaltensprioritäten und unseren Erwartungen. Für eine effiziente Wahrnehmung müssen diese zwei Arten von Einflüssen aufeinander abgestimmt sein. Ein Verlust dieses Gleichgewichts kann zu Wahrnehmungsfehlern und, im Extremfall, zu Halluzinationen führen. Es ist also wichtig zu verstehen, wie ein solches Gleichgewicht zwischen sensorischen und kognitiven Einflüssen aufrechterhalten werden kann.
Um die neuronalen Mechanismen der subjektiven visuellen Erfahrung zu untersuchen, werden wir in diesem Projekt einen neuen Ansatz anwenden. Dabei werden wir visuelle Abbildungen zeigen, die zwar in ihren sensorischen Informationen ident sind, aber entweder als eine Sammlung von Elementen oder als Illusion einer Figur wahrgenommen werden können. Dieser Ansatz hat zwei Vorteile. Erstens können damit die neuronalen Grundlagen der subjektiven Erfahrung optimal untersucht werden, weil keine Änderung der sensorischen Information entsteht, nur eine Änderung der subjektiven Wahrnehmung. Zweitens sind solche Veränderungen in der subjektiven Wahrnehmung mit Halluzinationen vergleichbar.
Wir werden mittels funktionellen MRT feststellen, welche anatomischen und funktionellen Merkmale des Gehirns dafür verantwortlich sind, dass die Menschen Illusionen wahrnehmen. Diese Arbeit wird uns helfen, die neuronalen Mechanismen der subjektiven visuellen Erfahrung im gesunden Gehirn zu verstehen. Wir werde dann das Wissen, das ich aus der Untersuchung gesunder Personen gewonnen habe, nutzen, um festzustellen, wie eine Störung dieser Mechanismen zu Halluzinationen führen kann.
Dieses Projekt wird unser Verständnis von der Beziehung zwischen Gehirnaktivität und mentalen Prozessen fördern. Es kann außerdem nützlich sein, um therapeutische Strategien zur Behandlung von Halluzinationen zu entwickeln.